Lutherkirche Wolfgang
Lutherkirche Wolfgang

Die Losungen

Gottes Wort für jeden Tag

Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint, der hoffe auf den Namen des HERRN!
Jesaja 50,10

Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.
1.Johannes 2,8

© Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine
Weitere Informationen finden Sie hier.

Stele_1

Nicht in Stein gemeißelt

Skulptur an der Kirche inspiriert Jazz-Band 

Eine „Stimmgabel mit schwebenden Tönen“ zeigt die Skulptur aus Muschelkalk, die seit Kurzem vor der Lutherkirche Wolfgang steht. Der Hanauer Bildhauer Albrecht Glenz (1907-1990) hat sie vor fast fünfzig Jahren als Grabmal für seine Familiengrabstätte geschaffen. In der schlichten Bildsprache seiner Kunst stellt Glenz die Musik dar, die ihn mit seiner verstorbenen Ehefrau Ellen verband. Nachdem das Familiengrab im Vorjahr aufgelöst wurde, steht die Skulptur nun an der Lutherkirche, die Glenz einst künstlerisch ausgestatet hat.

Das musikalische Bildmotiv der Stele erinnert daran, dass zum Gottesdienst die Musik gehört. In den Weihnachtsliedern der kommenden Festtage wird dies wieder für viele Menschen zu spüren sein. Schon in der Bibel spielt Musik eine wichtige Rolle. Davon zeugen beispielsweise die Psalmen des Alten Testaments, die eigentlich eine Liedersammlung darstellen. In Psalm 22,4 heißt es:

Aber du bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels.

Gott wohnt nicht in Mauern, sondern überall dort, wo sein Lob gesungen wird. Das kann an Weihnachten auch auf dem Rochusplatz sein oder im Wald oder zu Hause am Christbaum. Zwar hatte Israel einst mit dem Tempel von Jerusalem eine prächtige  Kultstätte, aber erst der Lpbgesang machte den Bau zum Gotteshaus. Wenn nun Musik seit jeher elementar zur Feier des Glaubens gehört, stellt sich die Frage: Welche Musik denn? Muss es immer so klingen „wie uns die Alten sungen“?

Stele_2

Als kürzlich die Skulptur vor der Lutherkirche enthüllt wurde, zogen die beiden Jüngsten aus der vesammelten Festgemeinde das blaue Tuch herunter. Dorothea (10) und Jonathan (13) hören gewiss andere Musik als wir Erwachsenen. Ihre Generation wird sicher einmal neue Kirchenmusik hervorbringen. Denn durch welchen Musikstil wir unseren Glauben zum Ausdruck bringen, ist nicht in Stein gemeißelt.

Jazz

Bei der feierlichen Enthüllung der Stele kam dies auch durch eine musikalische Jazz-Improvisation zum Ausdruck. Das ornamentale Relief im Muschelkalk lässt sich nämlich auch als Notenschrift lesen. Wenn man fünf Linien einzieht, erscheinen die Erhebungen als Folge von sechs Akkorden – siehe Grafik. 

Die Frankfurter Jazz-Band OUT OF TUNE setzte diese Akkorde bei der Feier in Livemusik um.

Audio: OUT OF TUNE: Steinklang. Akkorde der Skulptur "Stimmgabel mit schwebenden Tönen" von Albrecht Glenzt, arrangiert von Carsten Kromschröder. Live-Mitschnitt vom 29.10.2022 


So wurde aus dem ehemaligen Grabstein lebendige Musik. Das hat eine symbolische Bedeutung, die weit über die Enthüllungsfeier in Wolfgang hinausgeht: Wir dürfen und können das Überlieferte immer wieder neu entdecken und spielerisch gestalten. Unser Dasein ist eine Improvisation über den Themen, welche die Vorfahren uns hinterlassen haben. Vielleicht hatte Albrecht Glenz klassische Musik im Ohr, als er sein Noten-Ornament gestaltete. Doch dieselben Noten lassen sich auch als Jazz-Stück interpretieren.

Auch der Glaube lädt jede Generation zu neuen Versuchen und Entdeckungen ein. Im Leben der Kirche ist eben nichts „in Stein gemeißelt“. Wir sollen den für uns passenden Ausdruck des Glaubens suchen und finden. Wir dürfen auch mit der Musik unserer Zeit Gott loben. Die schönen alten Weihnachtslieder singen wir natürlich außerdem. Eine „Stimmgabel mit schwebenden Tönen“ lädt uns künftig dazu ein.

Pfarrer Wolfgang Bromme


OUT OF TUNE
Gerrit Hauptmann – Bass
Carsten Kromschröder – Keyboard
Marco Meier – Trompete
Jonas Rosenau - Schlagzeug
Ulrich Schönherr – Saxofon

und als Gast: Wolfgang Bromme - Gitarre


Die Losungen

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Jesaja 50,10

Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.
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