Der Tag ist seiner Höhe nah (EG 457)
Text: Jochen Klepper 1938
Melodie: Fritz Werner 1948
© (Text und Melodie) Verlag Merseburger, Kassel
Satz: München 1959
1. Der Tag ist seiner Höhe nah. / Nun blick zum Höchsten auf, /
der schützend auf dich niedersah / in jedes Tages Lauf.
2. Wie laut dich auch der Tag umgibt, / jetzt halte lauschend still, /
weil er, der dich beschenkt und liebt, / die Gabe segnen will.
3. Der Mittag kommt. So tritt zum Mahl; / denk an den Tisch des Herrn. /
Er weiß die Beter überall / und kommt zu Gaste gern.
4. Er segnet dich in Dorf und Stadt, / in Keller, Kammer, Feld. /
Was dir der Herr gesegnet hat, / bleibt fortan wohl bestellt.
5. Er segnet dir auch Korb und Krug / und Truhe, Trog und Schrein. /
Ihm kann es keinen Tag genug / an Segensfülle sein.
6. Er segnet deiner Bäume Frucht, / dein Kind, dein Land, dein Vieh. /
Er segnet, was den Segen sucht. / Die Gnade schlummert nie.
7. Er segnet, wenn du kommst und gehst; / er segnet, was du planst. /
Er weiß auch, dass du's nicht verstehst / und oft nicht einmal ahnst.
8. Und dennoch bleibt er ohn Verdruss / zum Segnen stets bereit, /
gibt auch des Regens milden Fluss, / wenn Regen an der Zeit.
9. Sein guter Schatz ist aufgetan, / des Himmels ewges Reich. /
Zu segnen hebt er täglich an / und bleibt sich immer gleich.
10. Wer sich nach seinem Namen nennt, / hat er zuvor erkannt. /
Er segnet, welche Schuld auch trennt, / die Werke deiner Hand.
11. Die Hände, die zum Beten ruhn, / die macht er stark zur Tat. /
Und was der Beter Hände tun, / geschieht nach seinem Rat.
12. Der Tag ist seiner Höhe nah. / Nun stärke Seel und Leib, /
dass, was an Segen er ersah, / dir hier und dort verbleib.